Reisedauer & Route: 16 Tage, Canakkale – Troja – Izmir – Ephesus – Pergamon – Konya – Kappadokien – Amasya – Trabzon – Ayder – Kars – Dogubayazit
Einreisebestimmungen: Keine Visumpflicht. Keine besonderen Bestimmungen.
Einreiseprozedur: Absolut stressfrei. Unsere Koffer wurden nicht durchsucht, wir mussten ein paar Dokumente ausfüllen und dann ging es über die Grenze!
Preisniveau: Europäisch-Günstig. Hotelzimmer kosten in etwa so viel wie günstige Hotelzimmer in Europa. Rechne etwa 25-30 € für ein Doppelzimmer ein. Hostels gibt es deutlich günstiger mit knapp 5 € im Schnitt pro Person. Das Essen ist etwas günstiger als in Europa mit knapp 6 € pro Gericht im Restaurant. Für Budgetreisende sind 20 € am Tag zum Überleben absolut möglich. Komfortabel über die Runden kommst du mit 40 € am Tag.
Infrastruktur & Verkehr: Die Hauptstraßen sind sehr gut ausgebaut, Nebenstraßen meist auch gut oder annehmbar. Der Verkehr ist über Land recht überschaubar und ruhig, in Städten relativ chaotisch.
Gesundheit: Perenterol mitführen und einnehmen, um Nahrungsmittelvergiftungen und Durchfall vorzubeugen.
Essen: Für uns recht langweilig. Meist gibt es nur Kebab, Kebab, Kebab. Die anderen Gerichte sind schwieriger zu finden als Tourist und wenn wir sie gefunden haben, waren sie doch wie etwas weniger leckere Varianten der griechischen Küche um ehrlich zu sein. Wir wissen zwar, dass es sehr leckere türkische Gerichte gibt, aber in der Türkei waren sie kurioserweise schwer zu finden.
Sicherheit: Wir haben uns hier sicher gefühlt. Auch die vielen Polizei- und Militärkontrollen im Osten des Landes haben uns nicht wirklich abgeschreckt, da die Beamten stets nett und freundlich waren. Generell haben wir nie Angst gehabt bestohlen oder gar überfallen zu werden und uns wohl gefühlt.
Land und Leute: Die Menschen sind uns sehr nett, freundlich und aufgeschlossen begegnet und waren neugierig in Bezug auf unsere Reise und unseren Türkeibesuch. Die Politische Lage macht uns etwas Sorgen – wir hoffen, dass der Diktaturkurs Erdogans bald aufhört und das Land säkular, aufgeschlossen und so gastfreundlich bleibt, wie wir es erlebt haben. Denn dann sieht man hier ein Land voller netter Menschen und kann sich an einer extrem abwechslungsreichen und teils kurios-schönen Natur erfreuen. Im Westen sind die Menschen sehr westlich (höhö) und Religion spielt kaum eine Rolle. Im Osten sind die Menschen deutlich konservativer und man kassiert schon mal böse Blicke für „unzüchtige Kleidung“ wie eine kurze Hose oder ein fehlendes Kopftuch. Durchweg nervig sind die Minarettgesänge, die hier nicht nur von den Minaretten selbst dröhnen, sondern auch von riesigen Stahlträgern, an denen Hochleistungslautsprecher angebracht sind. Wirklich nervig und raubt einem selbst mit Oropax überall im Land den Schlaf – das ginge auch etwas dezenter in unseren heidnischen Augen :-).
Das musst du sehen: Ephesus mit seinen antiken Anlagen, die Festung Pergamon, die bizarr-schöne Landschaft Kappadokiens, das alpin angehauchte Amasya, das fast bayrische Ayder-Schigebiet und der wunderschöne Osten des Landes mit dem Berg Ararat bei Dogubayazit.
Fazit: Freundliche Menschen, reichhaltige Kultur und beeindruckende Natur. Gewöhnungsbedürftig sind die allgegenwärtigen, viel zu lauten Muezzin Gesänge und das wenig abwechslungsreiche Essen. Was aber überwiegt ist die Schönheit und die umwerfende Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Menschen, also nix wie hin, sobald die politischen „Säuberungen“ aufgehört haben, und sich die Lage beruhigt.
8/10 Reisepunkten!
Kommentar schreiben