Alles was du wissen musst: Turkmenistan


Reisedauer & Route: 3 Tage, Sarakhs – Mary – Farap

 

Einreisebestimmungen: Visumpflicht! Das Visum solltest du in Teheran beantragen bei der turkmenischen Botschaft. Dort ist die Ablehnquote deutlich geringer. Wichtig: Du musst ein Visum für Usbekistan oder Kasachstan bereits mitbringen, damit so sichergestellt wird, dass du wieder ausreist. Beantrage ein Transitvisum, denn ein Touristenvisum ist teuer, schwer zu bekommen und du brauchst einen Guide! Das Transitvisum gilt für fünf Tage und NUR auf der beantragten Route. Schreibe nichts in den Visaantrag was auch nur im Entferntesten mit Journalismus, Fotografie oder sonstigen freigeistigen schönen Dingen zu tun hat. Halte dich an alle Regeln und deine Reiseroute. Die Transitroute Sarakhs – Farap hat die höchsten Chancen, einen positiven Visumsbescheid nach sich zu ziehen, da eine Einreise bei Ashgabat momentan fast zu 100 Prozent abgelehnt wird. Kosten: 35 Euro und einiges an Nerven ;-)!

 

Einreiseprozedur: Absolut stressfrei für uns. Wir haben aber auch andere Geschichten gehört, wo das gesamte Motorrad auseinandergenommen und untersucht wurde. Die Prozeduren sind wie so oft in armen Diktaturen langwierig und übertrieben Bürokratisch. Wann immer du an der Grenze Bilder vom Gesicht eines feisten Mannes siehst, weißt du, dass du viel Zeit einplanen solltest J! Wir wissen nicht, ob es an Ellis Russischkenntnissen lag, aber die Grenzbeamten waren durchweg extrem freundlich zu uns und haben uns recht schnell weitergeschoben. Nach knapp drei Stunden war der Spuk vorüber uns unser Motorrad wurde kaum richtig durchsucht. Achtung: zwischen 13 und 14 Uhr machen die Beamten dicht, weil dann Mittagspause ist – besser früh morgens an der Grenze stehen!

 

Preisniveau: Gemischt. Hotelzimmer kosten extrem viel! In Mary beispielsweise war das günstigste Doppelzimmer für 60 Euro zu haben, zwar mit Klimaanlage aber sonst nicht besonders guten Standard. Hostels existieren unseres Wissens nach zumindest auf der von uns gefahrenen Route nicht, da es so gut wie keinen Individualtourismus gibt. Das Essen ist etwas günstiger als in Europa mit knapp 5 € pro Gericht im Restaurant. Für Budgetreisende sind 15 € am Tag zum Überleben möglich, wenn sie campen. Komfortabel über die Runden kommst du mit 75 € am Tag.

 

Infrastruktur & Verkehr: Die Hauptstraßen sind in sehr schlechtem Zustand, Nebenstraßen Schotter und teilweise verwaist. Knietiefe Schlaglöcher, riesige Bodenwellen, Schotterpassagen und Wellblech sind hier regelmäßig anzutreffen. Der Verkehr ist über Land recht überschaubar und ruhig, da kaum jemand ein Auto besitzt.

 

Gesundheit: Perenterol mitführen und einnehmen, um Nahrungsmittelvergiftungen und Durchfall vorzubeugen. Medikamente für akuten Durchfall mitnehmen, z.B. Loperamid, WHO-Lösungen zum Elektrolyte auffüllen. Ibuprofen gegen Fieberanteile. Vorsicht vor Sonne und Hitze!

 

Essen: Viel russischer Einfluss, darum bekommt man leckeres Gebäck, gefüllte Teigtaschen und einige andere russische Köstlichkeiten.

 

Sicherheit: In Turkmenistan gibt es überall Polizei und Kontrollposten. Die Beamten waren immer sehr freundlich zu uns, ebenso wie die Einheimischen. Wir hatten zu keiner Zeit Angst vor Diebstahl oder ein ungutes Gefühl.

 

Land und Leute: Obwohl wir nur kurz in Turkmenistan waren, haben uns die Menschen dort begeistert. Sehr freundlich und aufgeschlossen. Viele haben uns angesprochen und zu unserem Motorrad beglückwünscht und wie toll es sei, dass wir nach Turkmenistan gekommen sind. Wir werden sogar von einer entzückenden Familie im Restaurant nachhause eingeladen – müssen aufgrund des Zeitdrucks aber leider ausschlagen. Die Landschaft selbst ist langweilig: Wüste, Wüste, Wüste. Und zwar nicht die hübsche aus dem Fernsehen mit einem Meer aus Sanddünen, sondern eine flache Steppenwüste mit kargen Sträuchern. Als Entschädigung gibt’s Kamele – die sind süß!

 

Das musst du sehen: Die Burning Holes! Einfach bei Google eingeben. Wenn du es schaffst ein Touristenvisum zu ergattern, solltest du dir diesen krassen Ort nicht entgehen lassen. Wir sind jedenfalls untröstlich, dass wir sie nicht sehen durften. Außerdem sind die Frauen hier sehr hübsch und tragen schöne traditionelle Kleidung.

 

 

Fazit: Die Menschen sind nett, sicher ist es auch, allerdings ist die Landschaft recht öde und die Einreise so schwer (unser Visum wurde zweimal abgelehnt!) und kurz, dass man kaum etwas sehen kann. Ein Fazit ist also sehr schwierig zu ziehen. Als Transitland ist es dort gut auszuhalten, aber scheinbar mag die Regierung anders als die Bevölkerung keine Fremden :-)!

 

5/10 Reisepunkten!



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