Umbau für die Motorrad Weltreise

Diese Zeilen werden von Ben geschrieben, seines Zeichens der Motorrad-Hypochonder No 1. "Was war das gerade für eine neue Vibration an der Gashand? Da stimmt was nicht! Und warum ist der Krümmer plötzlich 0,2 Grad wärmer? Ich glaube der Motor explodiert gleich. Ich muss endlich hochschalten sonst fliegt mit der Kolben durch den Tank direkt ins Gesicht!" So oder so ähnlich könnte ein innerer Monolog in mir von statten gehen. Darum war klar: Die Tätärä muss für die Fernreise optimiert werden. Um mir als Mensch mit zwei linken Händen beim Schrauben nicht den Kopf wund zu denken und direkt ein Fieberthermometer in den Öltank zu schieben, habe ich mich unter anderem von der (tollen!) Community auf www.xt-660.de beraten lassen. Die Erfahrungen der dortigen User waren für mich Gold wert. Folgende Dinge habe ich nach einigem Hin und Her dann ans Motorrad gebastelt. Ich sollte sagen: Unter Anleitung ans Motorrad gebastelt: Ohne Christian, den nettesten und hilfreichsten Schrauber, den ich je kennengelernt habe, hätte das alles gar nicht hingehauen, allein von der Zeit her. Doch mit ihm zusammen war der Einzylinder dann doch noch fertig. Allerdings hat Christian auch noch am Tag direkt vor Abreise geschweißt. An dieser Stelle nochmal ein riesiges DANKE! 

Also, hier ein paar Bilder vom Schrauben, der alten und neuen Ténéré und eine Liste mit allen Dingen, die sie spendiert bekommen hat. Mehr Eindrücke von unserer Vorbereitung findet ihr auch im entsprechenden Artikel der DEWEZET, den hier hier finden könnt.

Diese Extras hat sie jetzt auf den Rippen:

• Touratech Schaumstoffluftfilter
  
• Sturzbügel hoch mit Qbag Sturzbügeltaschen
• Magura SX 28mm konifizierter Lenker
• TFX Federbein für 170 Kilo eingestellt mit Ausgleichsbehälter
• Hyperpro progressive Gabelfedern
• Hauptständer
• Touratech Gepäckbrücke
• Touratech Kofferträger
• Touratech 38l Zega Pro Topcase mit Schloss
• Touratech ZegaCase 45l Seitenkoffer
• Excel Felge Vorderrad
• 3mm Crosschläuche von Heidenau
• Heidenau K60 Scout Reifen
• 12V Steckdose
• Touratech Navihalterung + Garmin 60csx
• Gasmaskenbehälter als Werkzeugtasche vor dem Motorschutz
• Hitzeschutzband um den Krümmer von Polo
• Acerbis Multiplo E Handprotektoren mit Alubügel
• Touratech Scheinwerferschutz
• Touratech Fernreisefußrasten
• Stahlflex Bremsleitungen vorne und hinten
• Touratech Tankrucksack
• Touratech Kofferinnentaschen
• Touratech Kofferdeckeltaschen
• Touratech 2l Benzinkanister + Adapter
• Touratech Getränkehalter
• Scottoiler Kettenöler vSystem
• Hoher Kotflügel vorne
• Regler mit Flüssiggummi ummantelt, damit er nicht unterwegs abraucht
• Heizgriffe
• Hohe Tourenscheibe
• Gelbatterie
• RK 520 GWX XW Ring Kette
• Akrapovic 2in2 Auspuffanlage (Spaß muss sein!)
• Aufgepolsterte, angepasste Sitzbank
• Stücke vom alten Schlauch über die Ruckdämpfer gelegt, damit sie nicht so schnell verschleißen.

Die Zuladung (190 Kilo) mit Inhalt der Taschen kommt dann übrigens laut Waage vor Abfahrt auf folgendes:

• Seitenkoffer  mit Kofferdeckeltaschen je 15 Kilo
• Topcase 12 Kilo
• Werkzeugtasche 4 Kilo
• Tankrucksack 8 Kilo
• Sturzbügeltaschen je 4 Kilo
• Elli 50 Kilo
• Ben 78 Kilo

*mittlerweile haben wir einige Dinge als überflüssig angesehen und aussortiert und es dürften nach unserer Schätzung knapp 8 Kilo weniger sein. Und das ist gut.

Update nach 12 Wochen:

Eine Glühbirne ist durchgebrannt und der Dichtring der Wasserpumpe musste ausgewechselt werden. Nach überhitztem Kühlwasser Luftfilter und Kühler gereinigt. Ölwechsel nach 13.000 Kilometern. Die Werkzeugtasche vorne ist einmal beim Eintauchen in ein brutales Schlagloch gegen die Teerkante geknallt - daraufhin ist die Halterung aus Lochband gerissen. Am nächsten Tag mit Lochband repariert. Die RK Kette war nach 12.000 Kilometern (!!!) hinüber, auf einer Seite länger als auf der anderen. Keine Idee woran das liegen könnte und auch keiner der Schrauber vor Ort hatte eine Idee. Wir werden in Zukunft wieder auf DID setzen. Die Heizgriffe funktionieren nicht mehr, möglicherweise eine Sicherung durchgebrannt? Wird als nächstes gecheckt. Die Heidenau Reifen sind ein Traum! In der glühenden Hitze Irans und Turkmenistans als auch auf dem gröbsten Schotter und dem tiefsten Sand im Pamir: Grip, Grip, Grip und Laufleistung ohne Ende! Wir sind jetzt bei 14.000 km und es zeichnet sich ab, dass wir den Hinterreifen noch einige tausend fahren können, der Vorderreifen sieht noch aus wie neu und hat maximal einen Millimeter Profil eingebüßt. So baut man gute Reifen!

Die Koffer und die Innentaschen sind nicht wasserdicht, aber relativ robust. Federbein und Gabelfedern leisten hervorragende Arbeit unter Hochlast und haben uns schon so manches mal den Rücken gerettet.

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